Der im 17. und 18. Jahrhundert erbaute Handwerkerhof Große Straße 73 ist ein eingetragenes Kulturdenkmal mit wertvoller, größtenteils original erhaltener Bausubstanz. Im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ wurde er als Teil der Flensburger Deutsch-Dänischen Kulturachse von den Eigentümern mit maßgeblicher Unterstützung der Flensburger Gesellschaft für Stadterneuerung mbH „Ihr Sanierungsträger“ umfassend denkmalgerecht saniert.
Es handelt sich bei dem denkmalgeschützten Kaufmannshof um ein Kulturgut mit außergewöhnlichem Wert. Ziel der Flensburg Strategie in der Altstadtsanierung ist es unter anderem, Flensburgs oberzentrale Funktion im dänisch-deutschem Grenzland auch hinsichtlich seiner kulturellen Bedeutung zu stärken. Der Kaufmannshof bildet dabei einen wichtigen Baustein zum Erhalt und zur Weiterentwicklung des baukulturellen Erbes der Stadt Flensburg.
In den Jahren 2018/2019 ist der Kaufmannshof Große Straße 73 als ein Stück Flensburger Baugeschichte fachgerecht und liebevoll saniert worden. Mit seinem Charme und seiner Aufenthaltsqualität strahlt er in seine Umgebung und macht die Zeit von damals erlebbar. Der ehemalige kleine Handwerkerhof wurde mit dem Nachbarhof des Gebäudes Große Straße 75 verbunden und ist für Interessierte begehbar.
Im Laufe der Jahrhunderte ist das Gebäudeensemble zum Glück wenig verändert worden. 1724 erhielt der Fachwerkbau eine Barockfassade. Die Jahreszahlen-Maueranker weisen noch heute darauf hin. 1924 wurde eine bis dahin vorhandene Utlucht – ein erdgeschossiger Erker – entfernt, die im Rahmen der Sannierung wieder hergestellt wurde. Im Inneren hatten viele Generationen von Besitzern Wände versetzt und Decken abgehängt. Trotzdem sind die durchgehenden Holzdecken im Hauptraum und Pesel, dem prächtigsten Raum des Hauses, die für die damalige Zeit stattlichen Peselfenster zum Hof, alte Holzinnenwände, der Lastengiebel inklusive Kran-Rad und weitere kleine Details bis heute erhalten. Das Fachwerk, die historischen Fenster und Türen wurden saniert und das Dach wieder wie ursprünglich mit roten Hohlpfannen eingedeckt. Für die Sanierung zeichnen sich das Architekturbüro Asmussen & Partner sowie das Planungsbüro Michael Krebs im engen Austausch mit dem Denkmalschutz verantwortlich.